
Gegenstand der Forschung der Abteilung Integration sind die vielfältigen Prozesse und Dynamiken der Integration. ‚Integration‘ wird dabei als Teilhabe am gesellschaftlichen Ganzen verstanden. Dabei ist zentral, dass Integration theoretisch und empirisch nicht als einseitige Anpassungsleistung von Minderheiten begriffen wird, sondern nur relativ zu einer Mehrheitsgesellschaft und in komplexen sozialen Interaktionen mit dieser verstanden und analysiert werden kann. Die Projekte in dieser Abteilung sind am gesamten Spektrum des Integrationsgeschehens interessiert. Sie fokussieren die kognitive, strukturelle, kulturelle und emotionale Dimension des Prozesses sowie symbolisch-diskursive Aspekte auf verschiedenen Ebenen. Sie suchen nach den generierenden Mechanismen und bieten damit auch politische Empfehlungen mit Blick auf die realen/realisierten Bedarfe der Zielgruppen oder der Prüfung/Anpassung staatlicher Unterstützung.
Die Forschungsprojekte fragen vor allem nach den Besonderheiten der Integrationsverläufe in bestimmten Lebensphasen (Kinder, Jugendliche, jüngere und ältere Erwachsene) und nach dem Verhältnis zwischen Individuen, Gruppen und Institutionen. Geschlechterspezifischen Unterschieden, dem Wandel von Geschlechterrollen und intergenerationalen Prozessen in Familien wird eine zentrale Rolle zugemessen, dabei wird berücksichtigt, dass sich Familien oft über die Grenzen der Nationalstaaten hinweg erstrecken können (transnationale Familien).
Entsprechend des Umfangs und der Komplexität der behandelten Phänomene wird auf ein breites methodisches Instrumentarium zurückgegriffen. Dazu gehören sowohl die notwendigen kultur-sensiblen Differenzierungen als auch eine große Vielfalt in den empirischen Forschungsansätzen. Die behandelten Integrationsaspekte erfordern nicht selten die Neuerhebung quantitativer und qualitativer Daten sowie die Entwicklung innovativer Instrumente. Die Abteilung strebt an, alle Daten so zu erheben, dass sie archiviert und wiederverwendet werden können.