Projektaufzeit: Oktober 2018 – Dezember 2020
Projekteam: Dr. Janna Franke (in Elternzeit), Susanne Bartig, Rani Pabst (studentische*r Mitarbeiter*in ), Theresa Schwass (studentische*r Mitarbeiter*in)
Die Zuwanderungen und die allgemeine demografische Entwicklung haben die Thematik der spezifischen Situation älterer Migrant*innen verstärkt in den Fokus der Integrationsforschung gerückt. Im Jahr 2010 waren von den Personen mit Migrationshintergrund 1,5 Millionen beziehungsweise 9,4 % 65 Jahre und älter. Bis Anfang der 2030er-Jahre wird eine Zunahme von älteren Menschen unter den Migrant*innen auf 15 % erwartet. Ziel dieses Projekts ist der Aufbau eines systematischen und umfassenden Monitorings der Lebenssituation älterer Menschen mit Migrationshintergrund. Folgende Bereiche sind von unmittelbarem Interesse:
Dabei soll das Monitoring die grenzüberschreitende Mobilität/temporäre Migration nicht aus dem Blick verlieren und deren Unterstützungsnetzwerke in Deutschland und im Ausland miterfassen. Lebenssituation und Versorgung werden dabei mit besonderem Augenmerk auf die Unterschiede zwischen (Groß)Stadt und Land untersucht.
In den ersten Phasen des Projekts erfolgt eine umfassende Bestandsaufnahme des Forschungsstands und früherer Versuche eines angemessenen Reportings durch eine ausführliche Literaturrecherche. Der aktuelle Stand wird in einer Briefing Note zusammengefasst und Forschungslücken werden aufgezeigt. Vorhandene Datensätze werden daraufhin systematisch überprüft und re-analysiert, um zu klären, ob die Forschungslücken mit den vorhandenen Datensätzen untersucht werden können. Daraufhin wird ein System von aussagekräftigen Indikatoren erstellt.
Zurzeit findet die ausführliche Literaturrecherche zu dem Themenfeld der älteren Migrant*innen statt. Gleichzeitig wird der aktuelle Stand der Forschung erfasst und Ende 2019 in einer Briefing Note zusammengefasst. Ein erstes Ergebnis der Recherche ist, dass die Heterogenität der Gruppe der älteren Migrant*innen nur unzureichend mit den bisherigen Datensätzen abgebildet wird. Die Datensätze decken häufig nur spezifische größere Herkunftsgruppen ab und/oder die Fallzahlen sind zu gering, um ausführliche Analysen durchzuführen.
Die Arbeiten münden in einen Vorschlag, wie – gegebenenfalls mit Add-ons zu vorhandenen Surveys oder mit einer gänzlich neuen Erhebung – die vorhandenen Lücken geschlossen werden können. Dabei wird eine enge Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) angestrebt. Ein vorbereitender Workshop dazu wird Anfang November 2019 stattfinden. Es werden zwei Optionen erkundet: ein Modul mit Schwerpunkt Migrationshintergrund innerhalb der bestehenden Erhebungen des DZA oder eine Vergrößerung der Stichprobe der bestehenden Erhebung und deren Erweiterung um migrationsspezifische Fragestellungen.